Sagittarius

(SGR I, jülziish: Tlyziish, lemurisch: Mhagro)

elliptische Kleingalaxie

Anzahl der Sterne: ca. 1 Mrd. Sonnenmassen
Durchmesser: 9.870 x 3.000 Lichtjahre
Entfernung zu Sol: 78.300 Lichtjahre
Entfernung zum Zentrum der Milchstraße: 49.960 Lichtjahre

Sagittarius war eine grob elliptische Zwerggalaxie unterhalb der Milchstraße, die deren Hauptebene im Laufe der Jahrmillionen aufgrund der Anziehungskraft bereits mehrfach durchstoßen hatte und dementsprechend ausgefranst wirkte. Sie wird in den nächsten Millionen Jahren komplett mit der Milchstraße verschmelzen. Am östlichen Rand gelegen befand sich der zugehörige Kugelsternhaufen M 54 (NGC 6715) (Durchmesser: 300 Lichtjahre). Um 50.000 v.Chr. gehörte die gesamte Kleingalaxie zum 105. Tamanium (Mhargo'taman) der Lemurer. Seit etwa 3500 n.Chr. waren die Gursüy-Blues das beherrschende Volk dieser Sterneninsel, die dort Tlyziish genannt wurde. 453 NGZ (4040) griffen 80 Einheiten der amoklaufenden Hauri nahe M 54 einen kleinen Schiffsverband der Cantaro an, wurden aber trotz Überzahl fast komplett aufgerieben.
  Nachdem am 25. April 1552 NGZ (5139) in der gesamten Milchstraße bzw. deren Hauptebene der Hyperlicht-Effekt (schmerzhafte Sensibilisierung aller Sinnesorgane bei Intelligenzwesen durch veränderte fünfdimensionale Quintronenstrahlung) auftrat und sich danach weiter ausbreitete, war in Sagittarius davon äußerst wenig zu spüren. Kurz darauf gab es die ersten Fluchtbewegungen in Richtung Zwerggalaxie, um dem unheilvollen Einfluss – fortan als Weltenbrand (Ekpyrosis) bezeichnet – zu entgehen. Im gleichen Jahr benutzten die Thoogondu aus der Galaxie Sevcooris (NGC 4622) Sagittarius als Operationsbasis für ein Geheimprojekt, um ihre Eroberungspläne der Milchstraße voranzutreiben und zugleich die Liga Freier Galaktiker (LFG) zu destabilisieren. Sie brachten ihre Verbündeten, die menschengleichen Gäonen, heimlich dazu, mit ihren Kugelraumschiffen immer wieder Randwelten der Gursüy-Jülziish anzugreifen, welche diese Verbrechen dann den Terranern anlasteten. Im Anschluss wurden die Gäonen per Gedächtnismanipulation ihrer Erinnerungen an die Attacken beraubt, während die Thoogondu im Namen des Gondunats als selbstlose Retter in Erscheinung traten und einen Beistandspakt mit dem Blues-Zweigvolk schlossen. Innerhalb kurzer Zeit bereiteten sie gemeinsam einen koordinierten Vergeltungsangriff auf die LFG vor, der einen ausgedehnten Krieg zur Folge gehabt hätte. Anfang Juli flüchtete Puoshoor, der enterbte gondische Thronfolger sowie Initiator der großangelegten Eroberungspläne, allein mit dem entwendeten Gondischen Privileg (eine Art Herrschersiegel) in die Kleingalaxie, nachdem er zuvor einige Rückschläge zu verbuchen hatte. Er erreichte den Pentasphärenraumer HARUURID und leitete von dort persönlich das Unternehmen, von dem die Neue USO (United Stars Organisation) vage Kenntnis bekommen hatte. Kurz darauf gelangte auch die gondische Leerraumfähre AJATTI mit Perry Rhodan, USO-Chef Monkey und einigen Begleitern zum Zielort – ebenso das eingelagerte gäonische Flaggschiff KORS DANTUR unter Joel Moore. Der Terraner und die übrigen Galaktiker waren zwar offiziell Gefangene, doch sie konnten bei den Gäonen die Aufrichtigkeit ihrer vermeintlichen Verbündeten in Zweifel ziehen und zuletzt auch die Gedankenmanipulationen offenlegen. Mit einem Trick und Moores Hilfe gelangte Rhodans Team an Bord der HARUURID, wo sie Puoshoor in die Enge treiben wollten. Mit Hilfe von dessen Geliebten Mazuurah konnte der Thronräuber überwunden und unschädlich werden, als dieser bei einem Schusswechsel starb. Rhodan und seine Gefährten nahmen das Siegel an sich und kehrten über einen Transmitter zur KORS DANTUR zurück. Die Gursüy sahen nach Vorlage aller Beweise ihren Irrtum ein und verzichteten auf einen Großangriff auf die LFG. Auch die Thoogondu und Gäonen beendeten in Sagittarius ihre Geheimoperation, um künftig Puorengir, der rechtmäßigen neuen Gonda (Herrscherin) des Gondunats, zu dienen. Die AJATTI brachte die Galaktiker danach zur Hundertsonnenwelt.
  Bis 1666 NGZ (5253) hatten sich viele Galaktiker aus der Milchstraße mit Billigung der Gursüy-Blues nach Sagittarius und M 54 zurückgezogen, um den physischen Nachwirkungen des mittlerweile abklingenden Weltenbrandes zu entkommen – darunter auch das terranischstämmige Ehepaar Khashman und Celta Brown nebst Sohn Sallu. In der Folgezeit kam es jedoch vermehrt zu Überfällen der seit kurzem aufgetauchten Ladhonischen Scharen (Piraten), welche brutal den Planetenbewohnern ihre Hyperkristallvorräte raubten. Bei einem solchen Angriff starb 1685 NGZ (5272) auf Kaor auch Celta Brown. Im gleichen Jahr gründete sich auf Sontheim das Aktionsbündnis der Völker von Sagittarius, das eine größere Selbstverwaltung sowie eine Abgrenzung insbesondere von der LFG anstrebte. Sallu Brown, der über eine seltene Parabegabung Schwingquarze erspüren konnte, wurde in den sechs Jahren darauf studierter Hyperkristallograph und trat als Undercover-Agent dem Terranischen Liga-Dienst (TLD) bei. Gegen Ende des 17. Jahrhunderts NGZ, nachdem die Cairaner in der Milchstraße erschienen waren und dort als selbsternannte Ordnungshüter auftraten, untersagte das Aktionsbündnis aus Sicherheitsgründen den regulären Raumflugverkehr zwischen beiden Sterneninseln bis auf wenige Pendlerschiffe und legte auch die Verbindung des örtlichen Sonnentransmitters Mhargo-Trio still. Mit diesem Moratorium hatte sich Sagittarius weitgehend selbst isoliert – auch der TLD stellte seine Aktivitäten dort ein. Am 4. April 1718 NGZ (5305) wurde Brown, mittlerweile Agent des neugegründeten Nachrichtendienstes Ephelegon (NDE), für eine Mission nach Rudyn abberufen, wobei ihn seine Frau Aura begleitete.
[ATLAN Centauri 11, PR 1422, 2631, 2988, 3030]

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