Culsu

(Culsan)

sonnenloser Planet

Entfernung zu Sol: ca. 7.922 Lichtjahre
Entfernung zu Arkon: ca. 39.587 Lichtjahre
Entfernung zu Bright Eye: ca. 572 Lichtjahre

    Äquator- durchmesser:
13.304 km
  Schwer- kraft:
1,3 g

Atmosphäre: keine
Oberfläche: teils spiegelglatte, teils von abgrundtiefen Schluchten und Spalten durchzogene Ödwelt; einige Schluchten über tausende Kilometer lang, einige hundert Meter bis zu drei Kilometer breit und zwanzig bis dreißig Kilometer tief; Eisenkern des Planeten besitzt einen übermäßigen Durchmesser von ca. 10.900 Kilometer (82% von ganz Culsu)
Bewohner: Posbis, später auch geflügelte Vanth
techn. Anlagen: Fabriken und Fertigungsanlagen
Wirtschaft: Industriewelt der Posbis
Geschichte: Culsu ("Welt aus Eisen") ist eine uralte Posbi-Dunkelwelt, deren Koordinaten im 16. Jahrhundert NGZ selbst vor dem Galaktikum geheim gehalten wurden. Am 13. Juni 1516 NGZ (5103) erreichte der terranische Kreuzer GLASTONBURY mit der Wissenschaftlerin Sichu Dorksteiger und nebst PONTON-Tender ATLAS XXI den Planeten, wo in einem Hochsicherheitsbereich das Projekt "Zur besonderen Verwendung (ZbV)" vorangetrieben wurde. Mittels hochwertigster galaktischer Technik entstand dort eine neuartige Computeranlage: die Semitronik ANANSI. Nach Fertigstellung dieser Konstruktion auf Halbraumbasis wurde sie der GLASTONBURY übergeben, die bald darauf Kurs auf den Werftplaneten Talos nahm.
  Nach dem Ausbruch des Weltenbrandes (Ekpyrosis) 1552 NGZ (5139) siedelten sich mit Einwilligung der Posbis die mit Schiffen ins All geflohenen Vanth auf Culsu an, da sie dort ohne Sonne vor den schädlichen Auswirkungen des Hyperlicht-Effekts sicher waren. Die spirituellen Wesen führten ein Leben in extremer Langsamkeit, um in perfekter Harmonie den Urklang des Universums zu vernehmen und dort den Frieden zu verbreiten. Angestrebt wurde dabei der immerwährende Zustand des "Letztgedanken" (Athvanth), eine Art Unsterblichkeit. Erste Wohnstätte der Vanth war eine bereitgestellte orbitale Plattform, die später immer weiter ausgebaut wurde. Die Flügelwesen galten fortan als die Wächter, Schützer und Bewahrer der Dunkelwelt, während die Posbis, von ihnen als "Possbyr" bezeichnet, die Neuankömmlinge ernährten – beide Lebensräume waren streng voneinander getrennt. Mit der Ankunft der Ladhonischen Scharen (Piraten) und der Cairaner in der Milchstraße während der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts NGZ offenbarten die positronisch-biologischen Roboter eine große Angst vor den unbekannten Fremden. Eine ausgewählte Fraktion, die Minorität, arbeitete an einem Geheimprojekt, um die Dunkelwelt für den Notfall mit einem riesigen Transitionstriebwerk zur räumlichen Versetzung auszustatten.
  Inzwischen wurden aus der erweiterten Plattform im Orbit in der Folgezeit parallel zum Äquator verlaufende Stahlbänder (mit Schalen an beiden Polen), die Culsu nun umgaben wie eine Hohlkugel: "Culsan", die neue Heimat der Vanth. Diese Bänder, die mal einige Dutzend, mal mehrere hundert Kilometer breit waren, rotierten gegenläufig zueinander in unterschiedlichen Geschwindigkeiten, wobei sie an den Rändern Reibungshitze erzeugten. Beide Völker entfremdeten sich im Lauf der Jahrhunderte, sodass die Vanth in den "Possbyr" jetzt hasserfüllte Kreaturen sahen, die die "Innere Welt" niemals verlassen durften und welche man selbst meiden sollte. Auf den Stahlbändern hatten die Flügelwesen mehrere Siedlungen erbaut, wobei sie ihre Funktion als Wächter immer noch ausübten – in all dieser Zeit stürzte ein havariertes Augenschiff der Cairaner auf der neuen Oberfläche ab. Drei Überlebende wurden dabei von den Vanth mittels Säure versteinert und so als "Unsterbliche" künstlich dem Athvanth zugeführt. Die Posbis der Minorität entwickelten mittlerweile eine Paranoia und sahen in den fertiggestellten Triebwerksaggregaten nun ein Medium zur Auslieferung von ganz Culsu an die Cairaner. Nach einer erfolgreichen Standortveränderung von zwei Lichtjahren legte der "Clan der Saboteure" den Antrieb still und beschädigte ihn zusätzlich. Die zahlenmäßig größere Majorität glaubte ihrerseits irrtümlich, dass die fragmentierte und radikale Splittergruppe den Posbi-Planeten an die Cairaner verraten wollte.
  Am 12. September 2045 NGZ (5632) erreichte das reparaturbedürftige Fernraumschiff RAS TSCHUBAI, welches zuvor 493 Jahre in einem chaotemporalen Gezeitenfeld verloren hatte, mit Atlan den ursprünglichen Standort von Culsu. Da die Dunkelwelt nicht aufzufinden war, steuerte die Besatzung den Stern Bright Eye an, wo man sich von den Posbis der Raumstation WHEELER Auskunft über den Verbleib erhoffte. Drei Tage später konnte der von dort kommende Lotse Kirt das Omniträgerschiff zum neuen Standort geleiten – allerdings reagierte dort niemand auf die Funkanrufe. Mit der Korvette HANTA YO flogen u.a. Atlan, Gucky und Dorksteiger eine Siedlung auf Culsan an, wo sie die geistig ausgebremsten Vanth und deren Lebensphilosophie kennenlernten. Mit der Order, die "Innere Welt" bzw. Culsu nicht zu betreten, wurden die Besucher von Stillmeister Othov nach Tvath, der "Stadt der Letztgedanken", eingeladen. Nachdem ein terranisches Besatzungsmitglied ungefragt mit Vanth-Säure präpariert worden war und über die Erstarrung zu Tode kam, konnte Atlan in Tvath einen streng bewachten Zugang nach Culsu ausfindig machen und die Posbis endlich über Funk kontaktieren. Nach der Rückkehr der HANTA YO zum Hauptschiff erhielt die RAS TSCHUBAI am 18. September die Einfluggenehmigung über die Polkappe Zwei und einen Schacht zu den subplanetaren Anlagen. Für die anstehenden Reparaturarbeiten erwarteten die Posbis der Majorität von Atlan, dass er als Preis die abtrünnigen Saboteure unschädlich machen sollte. Mit Gucky und der Posmi Aurelia konnten im Planeteninneren diverse Parafallen und ortungssichere Sektionen entdeckt werden, bevor es in einer Höhle zu einem Schlagabtausch mit der Minorität kam. Der Ilt bereinigte mit Hilfe neuer Informationen am 25. September die Missverständnisse unter den beiden Posbi-Fraktionen, welche daraufhin wieder geeint zusammenarbeiteten. Für die notwendige Instandsetzung des Fernraumschiffs wurden indessen rund vier Wochen veranschlagt.
[PR 2745, 3007 - 3009]

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